Städtische Museen

Landsberg am Lech

Tagung "Die Weimarer Republik und Adolf Hitler, 1919 - 1932" zieht erfolgreich Bilanz

Von Sonia Schätz

„Wir sind sehr zufrieden mit der großen Resonanz auf die Tagung, die das Stadtmuseum mit dem Institut für Zeitgeschichte ausgerichtet hat“, so Museumsleiterin Sonia Schätz. Das große Publikumsinteresse zeigte sich an den beiden Tagen nicht nur angesichts eines voll besetzten Festsaals, sondern auch an den regen Diskussionen, die sich den einzelnen Panels anschlossen.

Für Landsberg war die Beleuchtung der Haftzeit Hitlers im Kontext der Ereignisse in der Weimarer Republik ein sehr wichtiges zeitgeschichtliches Projekt. Nicht nur die sogenannte Festungshaft stand im Mittelpunkt der Vorträge, diese wurden ergänzt durch Perspektiven auf die Vorbedingungen des Putsches in der frühen Phase der Weimarer Republik und eher selten beachteten Aspekten der Forschung in der späten Phase der Weimarer Republik, wie z.B. durch den gendergeschichtlichen Ansatz von Eva Oberloskamp. Die enge Taktung der Vorträge und die geballte Expertise ermöglichte damit einen facettenreichen und konzisen Blick auf die Geschehnisse.

Für die Festungshaft wurde deutlich, dass sie Hitler nicht nur zur Legitimation innerhalb der eigenen Bewegung diente – Wolfram Pyta führte nachdrücklich aus, dass das Narrativ, für die eigene Überzeugung hinter Gittern einzusitzen, die Glaubwürdigkeit steigerte –, sondern auch gesellschaftliche Anerkennung brachte. Die Zäsur der Haft ermöglichte Hitler die Verschriftung seines tiefsitzenden Antiparlamentarismus, dessen Wiener Wurzeln Christoph Schönberger beleuchtete, und Versatzstücken der völkischen Bewegung, aus denen er ein Gedankengebäude in „Mein Kampf“ zusammenführte.

Nicht etwa geschwächt, sondern – ganz im Gegenteil – gestärkt kam Adolf Hitler aus dem Landsberger Gefängnissaufenthalt, der ihn zum Strategiewechsel zwang, die Macht auf legalem Wege zu erringen. Landsberg war damit kein Hindernis, sondern eher Brandbeschleuniger.

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Wenn nicht anders angegeben, schreibt hier Anna Leiter, wissenschaftliche Mitarbeiterin.

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