Städtische Museen

Landsberg am Lech

Sammlungsaufruf

Wir suchen Landsberger Objekte zur NS-Zeit

Verbandsmaterial aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs

Wer hat auf dem Speicher oder im Keller alte Fotoalben, Briefe oder Fundstücke, die über Landsberg am Lech im Nationalsozialismus erzählen?

Das Neue Stadtmuseum in Landsberg am Lech möchte seine bestehende, aber lückenhafte Sammlung zum Nationalsozialismus in Landsberg erweitern, auch im Hinblick auf die neu entstehende Abteilung zur Zeitgeschichte. Daher sind wir auf der Suche nach interessanten Objekten, die in die Sammlung aufgenommen werden und für weitere Forschungs- und Ausstellungszwecke verwendet werden können.

Gesucht werden Erinnerungen und Objekte aller Art mit Bezug zu Landsberg am Lech aus den Jahren 1933-45. Interessant sind aber auch Gegenstände aus der Nachkriegszeit oder vor 1933. Wir prüfen gerne, ob diese Erinnerungsstücke willkommene Schenkungen oder Leihgaben für unsere Sammlung sind.

Wer solche Fundstücke besitzt und für die Museumsarbeit zur Verfügung stellen will - gerne auch im Rahmen eines Leihvertrags - oder seine Erinnerungen teilen möchte, den bittet das Museumsteam um Kontaktaufnahme.

Welche Gegenstände haben nun die Landsberger bislang ins Museum gebracht?

Objekte auf einem Tisch angeordnet, eine Mütze der Deutschen Arbeiterfront, ein Fotoalbum, ein Wehrpass, ein Heft des Deutschen Reichsbund für Leibesübungen, ein goldfarbener Anstecker

„Das sind ganz unterschiedliche Dinge, wie Feldpostbriefe, Abzeichen, einen Zuckersack des Verpflegungsamtes oder eine Mütze der Deutschen Arbeiterfront“, berichtet Museumsleiterin Sonia Fischer, „am häufigsten erhalten wir jedoch Fotos und Dokumente aus der NS-Zeit“. Manch ein Besucher kommt mit mehreren Alben, die Fotos aus der Wehrzeit eines Angehörigen enthalten oder einer Sammlung von Feldpostbriefen, Sterbebildern und Wehrpässen, die den Werdegang gefallener Soldaten dokumentieren. Die Familienangehörigen erzählen berührende Geschichten, die im Museum manchmal auch als Audio festgehalten werden.

So z.B. die Geschichte von Lothar Heidenhain, der als Feldunterarzt bei Kriegsende durch Landsberg kam, just am 27. April, dem Tag, als morgens die Lechbrücken gesprengt wurden, um die Amerikaner daran zu hindern, den Fluss von Westen zu passieren. Die Eindrücke von Landsberg hielt der 23jährige in einem Brief an Mutter und Schwester fest, in dem er schreibt: „Aus dem Westen und Süden der Stadt hörte man das Rollen der amerikanischen Panzer, vereinzelte Granaten pfiffen ab und zu  über die Stadt hinweg… Wir waren kurz aus dem Wagen ausgestiegen und betrachteten den Marktplatz genauer. Überall hingen weisse Bettücher aus den Fenstern, ein eigenartiger Eindruck wenn man so etwas zum ersten male sieht.“

Der Sammlungsaufruf fand von 15. November 2018 bis 31. Januar 2019 statt. Doch auch über diesen Aktionszeitraum hinausgehend sind wir jederzeit interessiert an Ihren Objekten und Geschichten, die unsere Sammlung zur Zeit des Nationalsozialismus oder zur Nachkriegszeit bereichern können. Melden Sie sich also gerne bei uns.

Kontakt:
Constanze Finkenbeiner, Sammlungsbetreuung
Tel. 08191/128388
constanze.finkenbeiner@landsberg.de